Comment Wissenschaftler der Umea Universität haben nachgewiesen, dass eine Chlamydien-Infektion beim Mann die Zeugungschancen um ein Drittel verringern kann. Bisher war bekannt, dass die Fruchtbarkeit der Frau durch diese oft symptomlose Infektion beeinträchtigt wird. Die Forscher schreiben in dem Fachmagazin Human Reproduction, dass dafür nicht die Ansteckung der Frau durch den Mann verantwortlich sei. Das Team testete 244 Paare, die in einer Klinik gegen ihre Unfruchtbarkeit behandelt wurden. Sie untersuchten Männer und Frauen auf Chlamydien-Antikörper (Chlamydien = Bakterien, Krankheitserreger). Zeigten sich diese Antikörper in den Blutproben, konnte von einer bestehenden oder früheren Infektion ausgegangen werden. Testete ein Partner positiv, wurde zusätzlich auf Chlamydien DNA untersucht. Die Paare wurden für die Dauer von 37 Monaten begleitet. Zusätzlich wurde eine Gruppe von gleichaltrigen Frauen beobachtet, die natürlich empfangen hatten. Bei fast einem Viertel der unfruchtbaren Frauen wurden Chlamydien-Antikörper nachgewiesen und bei einem Fünftel der unfruchtbaren Männer. Bei der Kontrollgruppe lag dieser Wert nur bei 15 Prozent. Bei sieben Prozent der Antikörperträger konnte auch im Urin Chlamydien DNA nachgewiesen werden, die auf eine aktive Infektion hinweist. Antikörper bei den Frauen standen mit der so genannten Tubal Factor Infertility (TFI) in Zusammenhang, die die Eileiter betrifft. Antikörper bei Männern standen jedoch in keinem Zusammenhang mit TFI bei ihren Partnerinnen. Laut dem leitenden Wissenschaftler Jan Olofsson ist derzeit nicht bekannt, welche Auswirkungen eine Infektion auf Männer hat. Denkbar ist, dass eine verringerte Beweglichkeit des Spermas oder gleichzeitige sowie unentdeckte Infektionen eine Rolle spielen. |