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birth-giving machine child-producing machine; birth machine; birthing machine
子どもを産む機械; 出産する機械、出産の機械   kodomo o umu kikai; shussan suru kikai; shussan no kikai
Gebärmaschine

Comment

Health minister Yanagisawa refers to women as 'birth-giving machines'
Sunday, January 28, 2007 at 06:39 EST
Addressing prefectural assembly members of the Liberal Democratic Party in Matsue city, the 71-year-old Yanagisawa touched on the nation's declining birthrate and said, "The number of women aged between 15 and 50 is fixed. Because the number of birth-giving machines and devices is fixed, all we can ask for is for them to do their best per head."
In his 30-minute address, while making the allusions, Yanagisawa added such remarks as "I'm sorry to call them machines" and "I hope they'll forgive me for saying machines."
Later in the day in Kakegawa, Shizuoka Prefecture, Yanagisawa told a Kyodo News reporter, "Immediately after making the remark, I retracted it because it was too uncivil, and I continued talking, although I don't recall what specially I said to withdraw it."
On the intent of using the metaphor, the minister said, "I was making a speech on demography, and in order to make it easier to produce an image, I used the word child-producing machines."
His remark drew fire from some quarters. "I feel extremely provoked," said writer Izumi Momose. "Women give birth not to resolve the declining birthrate issue but most probably giving birth makes them happy."
Another female writer, Michiko Yoshinaga, said, "Measures to fight the falling birth rate are about thinking hard about why women are shunning having children. I feel sorry a person who has to take the lead in the effort was looking at women as 'birth-giving machines."'
"Now that we know how the health and labor minister views women and what kind of person he is, I will have a hard time believing that whatever measures he offers would be for taking the side of women," she said.
The Ministry of Health, Labor and Welfare revised downward its population estimate in December, projecting Japan's total population to fall to around 38 million from now to 89.93 million in 2055.
Yanagisawa said at that time, "There are many young people who want to have children. In order to meet such a wish, we would like to make utmost efforts."
(Kyodo News)

「女性は子ども産む機械」柳沢厚労相、少子化巡り発言
2007年01月28日00時33分
 柳沢厚生労働相が27日、松江市で開かれた自民県議の後援会の集会で、女性を子どもを産む機械や装置に例えた発言をしていたことが分かった。
 集会に出席した複数の関係者によると、柳沢厚労相は年金や福祉、医療の展望について約30分間講演。その中で少子化問題についてふれた際、「機械と言って申し訳ないけど」「機械と言ってごめんなさいね」などの言葉を入れながら、「15~50歳の女性の数は決まっている。産む機械、装置の数は決まっているから、あとは一人頭で頑張ってもらうしかない」などと述べたという。
 会場では発言について異論はなく、主催者からの訂正などもなかったという。
(asahi.com)

1)
Minister nennt Frauen Gebärmaschinen
Japans Gesundheitsminister scheint ein Mann von altem Schlag zu sein: Mit seiner Bezeichnung von Frauen als "Gebärmaschinen" hat er einen Aufschrei der Empörung im Land ausgelöst.
Tokio - Japans Frauen sollten ihr Bestes geben, um die niedrige Geburtenrate des Landes wieder zu steigern, sagte der 71-jährige Gesundheitsminister Hakuo Yanagisawa der Agentur Kyoto zufolge am Samstag vor Parteimitgliedern der regierenden LDP. Die Zahl der Frauen im Alter zwischen 15 bis 50 Jahren lasse sich nicht mehr ändern, "Und weil die Zahl der Gebärmaschinen fix ist, können wir nicht mehr tun, als jede einzelne zu fragen, ihr Bestes zu geben - auch wenn es nicht ganz passend sein könnte, sie 'Maschinen' zu nennen."
Dem Vergleich folgte ein Aufschrei der Empörung. So warf die Schriftstellerin Michiko Yoshinaga Yanagisawa zutiefst realitätsferne Ansichten vor. Er solle sich lieber um die Ursachen dafür kümmern, dass Japaner immer weniger Nachwuchs bekämen. Der Minister habe mit seinen Äußerungen "sein wahres Gesicht" gezeigt. Der gab sich offiziell zerknirscht über seine Entgleisung und entschuldigte sich für den "Maschinen"-Vergleich.
Japan kämpft mit einer sinkenden Bevölkerungszahl. Derzeit ist bereits jeder fünfte Japaner 65 Jahre oder älter. Die Zahl der Kinder, die eine Japanerin statistisch während ihres Lebens zur Welt bringt, war 2005 auf ein Rekord-Tief von 1,26 gesunken. Für 2006 wird ein leichter Anstieg erwartet, 2007 aber schon wieder ein Rückgang. Ministerpräsident Shinzo Abe hat angekündigt, sich dafür einzusetzen, dass Arbeit und Kindererziehung künftig besser miteinander vereinbar sein sollen.
(cai/reuters/afp)
 
2)
Absurder Angriff
Bischof Mixa kritisiert Familienministerin von der Leyen wegen ihrer Kinderkrippen-Pläne. Von der Realität in den Familien hat er keine Ahnung. Ein Kommentar von Mark Spörrle
»Ich will die Menschen für Jesus Christus wieder mehr begeistern« - das war vor zehn Jahren der Wahlspruch von Walter Mixa. Mittlerweile gibt sich der 65-jährige Bischof von Augsburg rechtschaffen Mühe, genau das Gegenteil zu tun.
Am Donnerstag fiel er in den glücklicherweise schon abschwellenden Klagegesang konservativer Unionspolitiker ein und kritisierte die Familien-Förderpolitik von Bundesministerin Ursula von der Leyen als »kinderfeindlich und ideologisch verblendet«. Und allen Ernstes zog der Bischof den Diktaturvergleich. Das, was von der Leyen vorhabe - die Zahl der Krippenplätze in Deutschland nämlich auf einen halbwegs vernünftigen Stand zu erhöhen - erinnere an die Ideologie der staatlichen Fremdbetreuung von Kindern in der DDR. Die Doppelverdiener-Ehe werde zum »ideologischen Fetisch« erhoben. Ja, der wackere Kirchenmann verstieg sich sogar dazu, der siebenfachen Mutter von der Leyen vorzuwerfen, die Frau zur »Gebärmaschine« zu degradieren.
Mixa ist ein strenger Verfechter einer orthodoxen Kirchenordnung. Früher hat er schon mal einen Pfarrer beurlaubt, der am Rande des Ökumenischen Kirchentages an einem evangelischen Abendmahl teilgenommen hatte, und auch mal die CSU gewarnt, »vor gesellschaftlichen Fehlentwicklungen zu kapitulieren« und sich »von der Mehrheit ihrer katholischen Stammwähler zu entfernen«. Doch diesmal hat er sehr tief in die Schmutzkiste ideologischer Grabenkämpfe gegriffen. Zu tief.
Denn der Angriff auf die Familienministerin ist absurd. Es geht in keiner Weise um irgendeine Art von staatlichem Zwang. Von der Leyen verfolgt keine geheimen Pläne, künftig morgens Kinder aus ihrem Elternhaus zu zerren und zu aushäusiger Kinderbetreuung zu zwingen - womöglich samt antikirchlicher Ideologisierung.
Mixa vertieft zudem die ohnehin vorhandenen Gräben, die es in der deutschen Gesellschaft gibt, ob gläubig oder nicht. Die einen, nicht nur Konservative, vertreten die Ansicht, das Kind sollte möglichst lange zu Hause bleiben und im Kreis der heilen Familie kommunikative und soziale Fähigkeiten erlernen. Die anderen meinen, das Kind sollte ruhig schon früh in einer Krippe im Kreise anderer Kinder kommunikative und soziale Fähigkeiten erlernen.
Soweit die von materiellen und anderen Zwängen völlig unbeleckten Theorien. Vermutlich greift Bischof Walter Mixa mangels eigenen Erlebens gern auf sie zurück.
Die Praxis allerdings sieht anders aus. Da gibt es im familiären Bereich allein schon jede Menge Konstellationen, die einen Bischof wie Mixa wahrscheinlich in seinen schlimmsten Alpträumen heimsuchten, würde er sie zur Kenntnis nehmen. Und geht man vom »klassischen« Familienmodell aus, gibt es, zugegeben, erstens Familien, in denen Mami und Papi als hochbezahlte Manager und Aufsichtsrätinnen um die Welt jetten und noch im Wochenbett danach fiebern, den kleinen Torben oder die kleine Laura möglichst schnell in die Kinderkrippe am International Airport abzuschieben. (Hierbei handelt es sich allerdings um relativ wenige Familien).
Zweitens gibt es allerdings Familien, die auch keine heilen Familien sind, obwohl alle zu Hause sind: Familien, in denen niemand mit den Kleinen musiziert, liest und Gebete übt, sondern in denen die Kids im verrauchten Wohnzimmer vor RTL2 geparkt werden. (In diesen Familien versorgt der Staat schon jetzt oft nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen.) Und dann, drittens, gibt es die Doppelverdiener, die der Bischof meint.
Doppelverdiener, die nicht doppelt verdienen, weil sie wollen, sondern weil sie müssen. Nicht, weil sie unbedingt Aufsichtsrätin werden wollen, sondern weil das Geld sonst nicht reicht für Wohnung, Nahrung, Leben, Altersvorsorge. Oder weil ein vom Abbau gefährdeter Job alleine zu unsicher wäre. Oder, oder, oder. Auch solche Menschen wollen Kinder, und sie wären heilfroh, wenn sie mehr Möglichkeiten fänden, ihre Kinder tagsüber betreuen zu lassen, denn die katholische Kinderkrippe um die Ecke beispielsweise hat keine Plätze frei und ohnehin nur bis 16 Uhr geöffnet.
(ZEIT online  22.2.2007 - 21:40 Uhr)

Links

asahi.com
http://www.asahi.com/special/060926/OSK200701270070.html
cai/reuters/afp
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,462685,00.html
H. R. Giger
http://www.littlegiger.com/limited/items/085.html
H. R. Giger
http://hrgiger.com/newborn.htm
Kyodo News
http://www.japantoday.com/jp/news/397403/all
Mark Spörrle, ZEIT online 22.2.2007
http://www.zeit.de/online/2007/09/Kinderbetreuung-mixa
 

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