Kommentar

Bei Kohortensterbetafeln handelt es sich um das Protokoll der Überlebensgeschichte eines Geburtsjahrgangs (Kohorte genannt). Ein solches Überlebensprotokoll wurde beispielsweise für 1876 in England und Wales geborene Frauen erstellt. Dabei wurden für jedes Jahr die Todesfälle und die Anzahl der bis zum jeweils nächsten Geburtstag Überlebenden ermittelt. Die Lebenserwartung dieses Geburtsjahrgangs wird dann am Ende der Beobachtungszeit, also nach etwa 100 Jahren, als Mittelwert der Überlebenszeiten berechnet. Wegen des hohen Aufwandes und der langen Bearbeitungszeit wird dieses Vorgehen allerdings in der Bevölkerungswissenschaft nur äusserst selten angewandt und ist auch eher von historischen Interesse. In der Medizin findet diese Methode in klinischen Studien Anwendung, in denen geprüft wird, ob es Unterschiede zwischen 2 konkurrierenden Therapien bezüglich der Überlebenszeiten von Patienten gibt.