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epidemiologischer Übergang epidemiologische Transformation; epidemiologische Transition
疾病構造転換; 疫学的転換   shippei kōzō tenkan; ekigakuteki tenkan
epidemiological transformation; epidemiologic transition; epidemiological transition

Kommentar

Der Begriff des epidemiologischen Übergangs bezeichnet die Veränderung der menschlichen Todesursachenstruktur im historischen Verlauf. Herrschten in der vorindustriellen Bevölkerung parasitäre und infektiöse Erkrankungen als Todesursachen vor, konnten solche Erkrankungen durch Verbesserung der Ernährungs- und Lebensbedingungen, sowie durch medizinischen Fortschritt immer mehr zurückgedrängt werden. Haupttodesursachen werden nun mehr und mehr degenerative Erkrankungen, vor allem Herzkrankheiten und Krebs. Viele Entwicklungsländer haben den Prozess der epidemiologischen Transformation noch nicht vollzogen. Deshalb unterscheidet sich die Todesursachenstruktur zwischen Erster und Dritter Welt deutlich. Der epidemiologische Übergang ist jedoch nicht irreversibel. Durch neue Epidemien (wie AIDS) oder gesellschaftlichen Niedergang (wie in Staaten der ehemaligen Sowjetunion) kann die Sterblichkeit durch infektiöse Krankheiten wieder ansteigen. Beispiel: In den Entwicklungsländern waren 1997 43% aller Todesfälle durch infektiöse und parasitäre Erkrankungen verursacht. Im gleichen Jahr betrug diese Zahl in den Industrieländern 1%. Bösartige Neubildungen (Krebs) verursachten 21% der Sterbefälle in den Industrieländern, jedoch nur 9% der Sterbefälle in den Entwicklungsländern.

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