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demographisches Regime, neues modernes demographisches Regime; moderne Bevölkerungsweise; neue Bevölkerungsweise; industrielle Bevölkerungsweise
産業的人口様式; 近代的人口体制   sangyōteki jinkō yōshiki; kindaiteki jinkō taisei
modern demographic regime; new demographic regime; industrial mode of population

Kommentar

Der Begriff „Bevölkerungsweise“ ist eng mit der Theorie des demographischen Übergangs verbunden und wird oft mit dem generativen Verhalten, d.h. dem Gleichgewicht zwischen Gebären und Sterben einer Bevölkerung gleichgesetzt. Das schlechte Gelingen der Reproduktion vieler Einzelner kennzeichnet die alte, vormoderne, agrarische Bevölkerungsweise und spiegelt sich in einer hohen Sterblichkeit und Geburtlichkeit wider, die nur ein sehr langsames Bevölkerungswachstum zuläßt. Eine hohe Säuglingssterblichkeit und eine niedrige durchschnittliche Lebenserwartung, die häufig durch Infektionskrankheiten eng begrenzt war, bestimmen die Sterblichkeit. Der Ausgangspunkt des demographischen Übergangs ist eine „Bevölkerungsweise“ oder ein „demographisches Regime“ mit hoher Sterblichkeit und hoher Geburtlichkeit. Die Sterblichkeit sinkt über einen längeren Zeitraum schneller als die Geburtlichkeit und führt dazu, daß sich das alte Muster des generativen Verhaltens in eine „Bevölkerungsweise“ oder ein „demographisches Regime“ mit niedrigem Mortalitäts- und Fertilitätsniveau wandelt. Die durchschnittliche Zahl der Geburten sinkt stark ab, die durchschnittliche Lebenserwartung nimmt gleichzeitig stark zu und führt zur demographischen Alterung.
Gerhard Mackenroth (1953) hat die Bevölkerungsweise und das generative Verhalten auf fünf Faktoren zurückgeführt: die biologische Fähigkeit (Zeugungs- und Gebärfähigkeit); soziale Schranken (moralisch-religiöse und rechtliche Vorstellungen in einer Gesellschaft über Kinderzahl und Mutterschaft), die materielle Situation (Wirtschaftskrisen führten in der Vergangenheit regelmäßig zu einer verminderten Kinderzahl); die individuelle Entscheidungsfreiheit; den sozialen Wandel als bestimmende Restgröße.

Links

Geburtenrückgang aus: Bernhard Schäfers (2002): Sozialstruktur und sozialer Wandel in Deutschland, 7. Auflage, Stuttgart: Lucius & Lucius, S. 108ff.
http://www.schader-stiftung.de/gesellschaft_wandel/416.php Gründe für den
人口転換理論(山口県立大学)
http://phi.med.gunma-u.ac.jp/demography/demotran.html
 

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